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Waldgesetzänderung in 2008

Von Jürgen Strache

Inhalt der Änderung:  

§ 16: in der Überschrift und im Absatz 2, Satz 1, wurden die Worte „… und nicht motorisierten Gespannen „gestrichen.

§ 15 Absatz 4, Satz 2: “ Das Reiten und Gespannfahren ist nur auf Waldwegen und Waldbrandwundstreifen zulässig.“

Damit ist wieder die gesetzliche Lage hergestellt, die seit 2004 gültig war und sich bewährt hatte.

Fahren mit Gespannen ist auf allen zweispurigen Waldwegen erlaubt.
Durch eine enge Zusammenarbeit  von Pferdesportverband, pro agro und VFD ist es uns gelungen, die verantwortlichen Politiker der großen Koalition durch stichhaltige Argumente davon zu überzeugen, dass der 2007 verabschiedete Gesetzestext für die Gespannfahrer nicht tragbar war, da er die touristische Entwicklung für die betroffenen Betriebe erschwerte oder unmöglich machte und das private Fahren mit Gespannen nicht möglich war, ohne eine Ordnungswidrigkeit zu begehen.

Da der Grund für die Gesetzesänderung nicht das Gespannfahren, sondern das vermehrte Auftreten von Holzdiebstahl und die Verbringung von Müll in den  Wald nach 2004 war, für das aber nicht die Gespannfahrer verantwortlich sind, war eine Rücknahme der Regelung folgerichtig.

In den Gesprächen bestand Konsens darüber, dass Waldbesitzer die Möglichkeit haben müssen, ihr Eigentum zu schützen. Auch wir als Pferdesportler wollen keine Müllberge im Wald. Da die Probleme mit Vermüllung und Holzdiebstahl nicht flächendeckend, sondern eher punktuell auftreten, sollten doch in Zukunft Lösungen gefunden werden, die beiden Seiten weiterhelfen.

Wenn z. B. in begründeten Fällen betroffene Waldbesitzer von den unteren Forstbehörden die Genehmigung zum Aufstellen von Schranken erhalten und betroffene Gespannfahrer dafür einen Schlüssel bekommen, ist allen geholfen.

Aus den Gesprächen und Diskusionen des letzten Jahres gibt es für mich zwei Erkenntnisse:

Erstens lohnt es, sich einzumischen. Hätten wir nur am Stammtisch gemeckert und wären nicht aktiv geworden, wäre uns diese unschöne Gesetzesänderung erhalten geblieben.

Zweitens ist es allemal besser, miteinander als übereinander zu reden. Wenn sich Reiter Fahrer, Förster, Waldbesitzer, Jäger, u.s.w. an einen Tisch setzen und über Probleme reden, wird man oft feststellen, dass man sich durchaus verständigen kann, denn wer sich im Wald aus Liebe zur Natur und mit entsprechendem Wissen um Zusammenhänge in Wald und Flur bewegt, hat das entsprechende Verständnis für die jeweils andere Seite und ihre Probleme.

In diesem Sinn noch einmal vielen Dank an alle  Beteiligten und für die nächste Saison allen Fahrern Achs und Deichselbruch