HistorieReitrecht

Forstamt weist 265 Kilometer Reitwege aus

Uckermark Kurier 31.07.2002

Bemühen, Waldgebiete zu erschließen.

Uckermark. Mit der „Allgemeinverfügung für die Ausweisung von Reitwegen“ durch das Amt für Forstwirtschaft Templin vom 15. Juli ist die Uckermark um über 200 Kilometer Reitwege reicher. Auf insgesamt 265 Kilometern – zuvor waren es rund 60 zwischen Milow, Retzow, Dölln Krug und der Randowniederung – stehen Ross und Reiter Waldwege zur Verfügung, die ihnen unter Nutzung auch von Wirschaftswegen auf der freien Fläche die Bewegung von Nord nach Süd und von Ost nach West eimöglichen. In der Regel handelt es sich dabei um naturbelassene Wege, die auch im Lichtraumprofil ausreichend Platz lassen.

„Das Forstamt hat sich bemüht, den Freizeitreitern alle Waldgebiete zu erschließen.“, versichert Heidrun Koch, als Dezernatsleiterin u.a. auch für die Forsthoheit zuständig, und verweist auf besonders berücksichtigte Gebiete wie die Zerweliner Heide oder der Prenzlauer Sradtforst

Start November 2000

Im November 2000 gab es die ersten Bemühungen um einen Reitwegeplan. Viele Interessen – von den Waldbesitzern und Jägern ebenso wie von den Tourismusvereinen und Reiterhöfen bis hin zu den Naturschützern und den Forstleuten selbst – mussten berücksichtigt und abgewogen werden. „Wir haben uns schließlich entschlossen, einen Reitwegeplan für unser Forstamt zu erarbeiten“, spielt die Forsträtin auch auf Rückenschläge an.

Beim Amt für Wirtschaftsförderung der Kreisverwaltung sowie der unteren Naturschutzbehörde habe das Forstamt sehr aktive Unterstützung gefunden.

Schwieriger gestaltete sich die Zusammenarbeit mit dem Biosphärenreservat und auch mit Großwaldbesitzern. „Manchmal musste ein Machwort gesprochen werder, um zum Ergebnis zu kommen.“

…wurfes vor einem Jahr folgten Abwägungsrunden in den einzelnen Oberförstereien. Daran nahmen teilweise bis zu 20 Experten der unterschiedlichsten Behörden, Verbände und Unternehmen teil.

Bei so vielen Interessen mussten natürlich Kompromisse gefunden werden. „Manchmal blieben auch Wünsche offen“, bekennt die Forsträtin. So kann nicht jeder Reiterhof direkt an das Reitwegenetz angeschlossen. werden, vor der Überquerung großer Verkehrsaden müssen die Pferde geführt werde. Darüber hinaus gibt es nach wie vor Tabugebiete wie Totalreservate oder Horststandorte der geschützten Großvögel in der Uckermark. Einige Wege werden auch als…

…sind bis zum 14. Juli 2005 als Reitwege befristet. „Bis dahin muss sich herausstellen, ob sich die verschiedenen Nutzer vetragen“, erläuter Heidrun Koch. Das betrifft beispielsweise den Dolgensee-Rundweg, den Försterweg Götschendorf und den Rundweg Malhus südich von Beutel.

Nutzbar sind die Reitwege ab sofort. Mitte August soll deren Ausschilderung abgeschlossen sein. Rund 7000 Euro investiert das Templiner Forstamt, um die Wege mit den grün beschrifteten Schildern auf weißem Grund auszustatten. Interessenten können den Reitwegeplan einsehen in Templin im Amt für Forstwirtschaft, Vietmansdorfer Straße 39, (Tel. 0 39 84/ 20 75 0) oder in Prenzlau im Haus…

Mit Plaketten zu kennzeichnen

Uckermark. Entsprechend der. Allgemeinverfügung für die Ausweisung von Reitwegen im Bereich Uckermark ist es auf den ausgewiesenen Wegen gestattet, auf eigene Gefahr zu reiten und Reittiere zu führen. Ausgenommen davon sind Fuhrwerke. Die Reitgenehmigung gilt nur individuellen Zwecken. Insbesondere gewerbsmäßige Nutzung (wie Reitschulen) sind nur in Abstimmung mit den Waldbesitzern gestattet Organisierte Reitsportveranstaltungen muss die Forstbehörde genehmigen.

Die Pferde müssen im Wald mit…

KOMMENTAR

Es geht doch voran. Auf rund 265 Kilomerter führen jetzt Reitwege durch uckermärkische Wälder. Deren Ausdehnung reicht zwar nicht an jene der Radwanderwege heran. Doch hat das Forstamt Templin mit seiner Initiative ein Zeichen gesetzt, wie dem Reden vom sanften Tourismus auch Taten folgen können. Es ist ein Anfang gemacht, der den Freizeitreitern entgegen kommt und damit ein Stück Tourismus befördert. Hinzu kommt, dass die Reiterverordnung ministeriell insofern geändert worden ist, dass mit Einverständnis der Waldeigentümer Reitwege sofort ausgeweitet werden können. Fazit: Es geht voran, wenn auch nicht im Galopp.