RitteRückblick

10 kleine Reiterlein…Eine Rundtour um Rheinsberg

Von Viola Köhler

Bilder: Köhler und Davideit

Zehn VFD-Mitglieder aus fünf Bundesländern hatten eine einwöchige Tour rund um Rheinsberg geplant. Außer den Reitern sollten noch eine Gig-Fahrerin und ein Radler mit dabei sein.
Leider ist unsere Hauptorganisatorin krank geworden. Und auch wegen der unklaren Coronabestimmungen wollten unsere Mitreiter die Tour auf das Jahr 2022 verschieben…
”Dann reite ich eben allein diese Runde, jetzt wo alles schon so toll organisiert ist“, habe ich mir gedacht. Aber auch Heike Davideit wollte den Ritt keinesfalls absagen. Somit haben wir jede noch eine Reitfreundin angesprochen, und sind zu viert von Jürgen Straches Hof am Zermützelsee gestartet.

Die ersten zwei Tage haben wir als Rundritt gestaltet. Wunderschöne Strecken, teilweise entlang des Flüsschens Rhin, haben uns auf die große Tour eingestimmt.
Am Tag zwei wollten wir über eine Brücke bei Rägelsdorf reiten. Diese Strecke über den Rhin wurde auch in einer Reiter App empfohlen. Beim Anblick der maroden Brücke habe ich allerdings mein Veto eingelegt. Schon einmal habe ich erlebt, dass so eine Waldbrücke, die ständig der Witterung ausgesetzt ist und schon einige Löcher aufweist, für Pferde zu einer Gefahr werden kann. Bei diesem besagten Ritt haben wir Reiter zuvor springend und stampfend die Brücke “geprüft” und für “stabil genug” befunden. Trotzdem sind auf dem letzten Stück die Pferde eingebrochen. Zum Glück ist dabei nichts Schlimmes passiert, da die Pferde schon Boden unter den Beinen hatten. Seither bin ich vorsichtiger geworden. Und es gab ja eine schöne Alternativstrecke! Am nächsten Tag starteten wir zum eigentlichen Rundritt. Die erste Etappe führte uns nach Dollgow, wo wir uns abends noch mit netten Distanz- und Wanderreitern zum Essen in der Gaststätte trafen.

Am nächsten Tag ritten wir bis nach Zempow in Mecklemburg Vorpommern zur Bioland Ranch. Da in Zempow kein Abendessen geplant war, kehrten wir am späten Nachmittag in Diemitz in das Restaurant “Regolin am See” ein. Dafür kann ich eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen! Auf der Speisekarte standen tolle frisch gekochte Gerichte aus heimischen Produkten. Die Pferde konnten während des Essens auf einer Wiese grasen. Spannend war es auch, dass in Mc. Pomm ganz andere Corona-Bestimmungen herrschten, als bei uns im Land Brandenburg. Auf der Bioland-Ranch in Zempow trafen wir auf Teilnehmer eines Stockmanship Workshops. Das ist so eine Art Horsemanship mit Rindern und sehr spannend. Wir konnten auch direkt zuschauen, wie die Rinder auf feine Art getrieben wurden.

Auf wunderschönen Wegen, vorbei am Dransesee, ritten wir bis Dossow. Hier standen die Pferde auf einer wirklich fetten Wiese, während sie am Vortag nur mageres Heu hatten. Ein Wanderreitpferd muss wirklich sehr robust sein und mit unterschiedlichsten Bedingungen klar kommen. Die Pferde haben dann am Folgetag nur Kuhfladen produziert… Vor uns lag mit einer Strecke von 40 km der letzte und längste Reittag dieser Tour. Da wir unbedingt durch das ehemalige Bombodrom reiten wollten, und noch nicht alle Flächen munitionsberäumt und somit nicht freigegeben sind, mussten wir zunächst einmal am Rand des ehemaligen Truppenübungsplatzes reiten. Der Weg durch die Heide war dann einmalig schön, und der Blick vom Aussichtsturm war atemberaubend. Aber es gab nicht nur ruhesuchende Wanderer, Reiter und Radler in diesem Gebiet: Eine riesige Motorradgang kam uns entgegen!

Unsere Wanderreitpferde konnten wieder einmal ihre Coolness unter Beweis stellen. 
Zufrieden und glücklich kamen wir abends an unserem Ausgangsort an. Natascha Strache wartete mit einem guten Abendessen auf uns, und wir trafen auf Wanderreiter, die auf ihrem ersten Wanderritt unterwegs waren. Natürlich gab es dann auch einen regen Erfahrungsaustausch. Es wäre wirklich jammerschade gewesen, wenn wir diesen tollen Ritt abgesagt hätten.