Von Birgit Groth

Bereits im Januar erschien auf unserer Homepage ein Artikel zu den geplanten Aktivitäten in der Fresdorfer Heide: Erweiterung des bestehenden Kiestagebaus – Weiterbetrieb und Umwidmung der vorhandenen Abfall-Sortieranlage – Errichtung einer Deponie der Klasse 1 auf 37 ha für 41 Jahre. Insgesamt sollen 5,3 Mio m3 Abfälle eingebaut werden. Alle Planungen haben allein was das damit verbundene Verkehrsaufkommen angeht, enorme negative Folgen für Teile von Michendorf und Nuthetal. Für Erholungssuchende wie uns Reiter geht ein Ausreitgelände, in dem man fast ungestört war, verloren.

Die Fresdorfer Heide ist ein abwechslungsreiches Waldgebiet südlich der A 10 zwischen Wildenbruch, Fresdorf und Saarmund. Für Geländereiter im Südwesten Berlins ist es ein viel besuchtes Ausreitgebiet mit Verbindungsfunktion. Die Lage in dem Endmoränenzug zwischen Potsdam und den Glauer Bergen macht das Reiten dort so attraktiv und abwechslungsreich mit viel Auf- und Ab, Kerbtälern und Hügeln. Die höchste Erhebung ist der Backofenberg.

Die bestehende Deponie ist bereits eine Barriere, lässt sich aber von allen Seiten umreiten und da sie von viel Wald umgeben ist, stört sie das Naturerleben auch nicht zu sehr. Da die meisten Flächen bereits abgedeckt wurden für eine Wiederbegrünung fahren derzeit auch nur selten Müllfahrzeuge durch den Wald. 

Das wird sich ändern. Geplant sind bis zu 350 LKW pro Tag, die den Müll aus dem Berliner Südosten in die Fresdorfer Heide bringen sollen. Zuvor ist jedoch geplant, den vorhandenen Sand und Kies abzubaggern und dann das entstandene Loch für den Müll zu nutzen.

Praktisch für den Betreiber und sehr mühsam für die Bürgerinitiative „Depo-NIE“ ist, dass für die Genehmigung zwei verschiedene Behörden zuständig sind. Für den Kiesabbau das Bergamt und für die Mülldeponie das Landesamt für Umwelt. Außerdem wird von Seiten des Betreibers versucht in Salamitaktik vorzugehen. Damit glaubt er, die hohen Umweltschutzauflagen aus EU- und nationalem Recht umgehen zu können.

Die BI aus BürgerInnen der angrenzenden Ortschaften sammelt Informationen und Spenden. Es müssen Rechtsanwälte und Experten für bestimmte Sachverhalte eingeschaltet werden.

Der NABU Brandenburg unterstützt die BI und hat sich auch bereit erklärt als Kläger aufzutreten, falls dies im Verfahren erforderlich wird. Und das ist sehr wahrscheinlich. 

Für die VFD Berlin-Brandenburg ist die Fresdorfer Heide ein wichtiges Reitgebiet. Es liegt am VFD-Ausbildungshof „Gutshof Langerwisch“ und es sich hier schon unzählige Aus- und Wanderritte durchgeführt worden. Deshalb hat sich der Vorstand auf Antrag ortsansässiger VFD-Mitglieder entschlossen, die BI durch Mitgliedschaft und Spende zu unterstützen.

Voraussichtlich im Frühjahr 2017 kann jeder aktiv werden mit einem persönlichen Einwandschreiben im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens. Gerade ist die Beteiligung öffentlicher Belange (Gemeinden, anerkannte Verbände, Forst und Behörden) eröffnet worden.

Wir werden weiter berichten und Anfang nächsten Jahres einen Info-Ritt organisieren.