RitteRückblick

Vom Kaiser Karl dem V. zur „Muli Rensch“ in Lychen

Von Claudia Schermer

Bilder: Susanne von Gersdorff und Juliane Rensch

Als die Anfrage zu einem Wanderritt auf historischen Spuren kam, wusste ich noch nichts über Kaiser Karl den V. und diese Geschichte. Susanne von Gersdorf fragte im April einige Reiter aus der VFD, ob sie Lust auf dieses außergewöhnliche Abenteuer haben. So kam eine recht große Reitergruppe zusammen.

Eine Woche lang fand der durch den Förderverein Hofgestüt Bleesern e.V., dem ältesten Gestüt Europas, organisierte Ritt auf den Spuren von Kaiser Karl dem V. statt. Er erinnerte an Ereignisse vor 475 Jahren, wo in der Kulturlandschaft der Elbaue nahe Lutherstadt Wittenberg der erste Konfessionskrieg zwischen dem Schmalkaldischen Bund und der Katholischen Liga entschieden wurde.

Ein Gruppe unerschrockener Wanderreiter und ein Planwagen

Eine bunte und unerschrockene Gruppe aus Wanderreitern mit den verschiedensten Pferderassen sowie ein Planwagen mit einem Muligespann machten sich kostümiert auf den Weg durch die Gemeinden rund um Wittenberg. Es gab Festumzüge mit Böllerschiessen und Blasmusik, Empfänge durch die Bürgermeister und der Einzug in das Schloss Hartenfels, der ehemaligen Residenz des sächsischen Kurfürsten. Da war für Pferde und Reiter Gelassenheit gefragt, denn das erlebten die meisten bisher noch nicht.

Am beeindruckendsten war jedoch, wie in so kurzer Zeit aus den Pferden eine Herde und den Menschen ein echtes Team wurde. Ein unvergessliches Erlebnis für alle, die dabei sein durften!

Da dieses Ereignis so verbindend war, gab es nun ein Wiedersehen im September auf der „Muli-Rensch“ in Lychen. Fast alle Teilnehmer des Rittes im April kamen zusammen, um alte Abenteuer aufzufrischen und neue zu erleben. Vier Tage lang ging es auf Pferd und Mulis durch die einzigartig schöne Landschaft der Uckermark, vorbei an Waldseen, dem „Weihnachtspostamt“ und durch die Tangersdorfer Heide. Achim Rensch, der ebenfalls in der VFD aktiv ist, agierte zusammen mit seiner Familie als ein sehr herzlicher Gastgeber. Aber auch die Truppe steuerte mit selbstgemachtem Kuchen, Eierlikör und Brot zum kulinarischen Gelingen des Wochenendes bei. Bei allerhand „pferdischen“

Geschichten vergingen die Abende am Grill viel zu schnell. Wir alle haben uns und unsere Pferde noch besser kennengelernt und wieder einmal erfahren, wie wichtig Zusammenhalt und Gemeinschaftssinn in der heutigen Zeit sind! Und einige Reiter wissen nun auch, wie man sich auf einem Muli fühlt! Selbst Achim, der seit ewigen Zeiten nicht mehr im Sattel saß, hatte die Reithosen nochmal rausgeholt.

Und das nächste Treffen steht schon fest – ohne das VFD-Netzwerk wäre diese Runde so sicher nicht zusammen gekommen!