MulisPferd

Zusammenarbeit IGEM und VFD

Von Engelbert Grzeschik

ch bin seit 4 Jahren Mitglied der IGEM (Interessengemeinschaft für Esel- und Mulifreunde in Deutschland e.V.). Als nach 28 Jahren „Pferd“ das Interesse an den Langohren erwachte, wollte ich das Umgangs-ABC erst einmal bei den Langohrbesitzern studieren.

Da mich als ehemaligen Reiter die größeren Langohren interessierten, suchte ich den Kontakt zu „Mulitreibern“, den ich dann mit Muli-Rensch`s bekommen habe.
Bekanntlich sind Mulis ja „Halb-Pferde“ bzw. „Halb-Esel“ , die Beziehung zu Pferdehaltern ist somit klar.

Erstaunlich für mich war aber auch, dass viele meiner neuen Esel-Mulibekannten und meiner alten Pferdefreunde im VFD Mitglied sind.
Auch mit Eseln will man raus in die Natur, sei es einfach nur gemeinsam wandern, auf Eseltreckingtour gehen oder aber mit einer kleinen Kutsche fahren. Die Esel, egal welche Größe, machen alles mit.

Nun hat sich im VFD seit kurzem ein „Arbeitskreis Esel und Mulis“ gebildet. Die Interessen sind ähnlich- da könnte man doch eigentlich mehr auch zusammen machen. Besonders für die Esel- und Mulihalter, die etwas aktiver ihrem Freizeitspass nachgehen möchten, wird in der VFD ein breites Spektrum an Veranstaltungen, an denen auch die Langohren mitmachen können, angeboten.

Dass das Zusammenspiel von Mitgliedern beider Vereine in der Praxis schon funktioniert kann ich aus eigener Erfahrung  dokumentieren:

Anfang Mai hatten wir von der IGEM-Regionalgruppe Nord-Ost in Lychen bei VFD-Mitglied Achim Rensch (Muli-Rensch) einen Wochenendkurs zum Thema „Landwirtschaftliches Arbeiten mit Mulis uns Eseln“ Einige Teilnehmer waren mit ihren Eseln angereist, Achim stellte 2 Mulis und die Landwirtschaftsgeräte zur Verfügung.

Unter Achims Anleitung wurden dann die Geschirre angepasst und in der Reithalle erst mal geübt, bevor es am nächsten Tag den Feldversuch gab.

Die Eselfreunde waren am Ende von sich und ihren Tieren begeistert.
Es war für die meisten beeindruckend, was auch ein Esel leisten kann und wie sich die Tiere auch anstrengen und mitmachen – es muss aber beiden Seiten richtig gezeigt werden.

Kurze zeit später war ich bei Hanno Pilartz in der Eifel zu einem Wanderreit-Wochenende. Dort stehen 4Pferde, 3 Mulis und 2 Großesel in einer gemischten Herde.

Die Esel werden gern für Treckingtouren eingesetzt – da können auch größere Wandergruppen ihren Proviant transportieren.
Mulis und Pferde gehen auch auf größere Streckenritte.
Auch hier werden also die Langohren entsprechend ihrer Größe und Ausbildung richtig eingesetzt.

Außerdem ist solches Auftreten mit den Tieren auch immer gute Werbung für artgerechte Nutzung und Abbau von Vorurteilen gegenüber Reitern, Fahrern, und „Esel- und Mulitreibern“.
Ich hoffe, die Zusammenarbeit beider Vereine wird sich positiv entwickeln.
Ich möchte mich auch für die Kontakte verstärkt einsetzen, denn es gibt sicher noch Bedarf an Erfahrungsaustausch und gemeinsamen Aktivitäten

Engelbert Grzeschik
39397 Kroppenstedt
039264/35021