Von Nina Binder

Einladung der VFD-Landesvorsitzenden Birgit Groth zum 25. Geburtstag des Ausnahme-Pferdes Effendi

Der Traber-Wallach von Nordstern aus der Eviata, der unter seiner Reiterin
Birgit Groth zwölf Jahre auf Distanzritten eingesetz wurde und unter Distanzreitern über zwei Jahrzehnte lang als schwer besiegbare Kronkurrent gefürchtet war, wurde gefeiert. Er lief insgesamt über 6000 Kilometer lange Distanzen in der Wertung und dabei sowohl 100-Meilen-Rennen als auch die Mehrtagesdistanzen.

Nun stand er von Christi Himmelfahrt an vierTage lang im Mittelpunkt in Langerwisch. Für Deutschland (FN) startete Effendi bei den von der FITE veranstalteten internationalen Wanderreitchampionaten in Fontainebleau und Chalon-sur-Soane (F), Spa(B), Palmanova(I) undKeil am See (D), bei denen neben kniffeligsten Orientierungs- und Zeitgefühlaufgaben für den Reiter vor allem Ausdauer, Mut und Vertrauen des Pferdes geprüft werden.

Im Jahr 1999, beim 120 km Begleitritt zur Deutschen Meisterschaft im Distanzreiten, beendete der damals19-jährige Effendi mit einem zweiten Platz seine Distanzkarriere, und zwar nicht aus gesundheitlichen oder altersbedingten Gründen, sondern nur weil seine Reiterin nicht mehr die Zeit für diesen aufwändigen und besonders viel Ausdauer erfordernden Sport aufbringen wollte. Seither haben zahlreiche Reitbeteiligungen die Routine und Geländesicherheit Effendis genossen und über ihn einen Einstieg in die Welt des Wanderreitens gefunden.

Frühlingstreffen in Langerwisch

Zu seinen Ehren fand zunächst der Amazonen-Wanderritt statt, der von den saftigen Langerwischer Wiesen aus durch die berühmte Heidelandschaft am Saarmunder Flugplatz bis zum Hofgut Gröben führte. Der dortige Biergarten erfrischte die Reiter mit Maibowle und Rhabarberkuchen während die wohlerzogenen Pferde grasend und dösend die Pause verbrachten. Der Rückweg führte entlang der Nuthe und dem Königsgraben über Sand-und Graswege, auf denen die gut antrainierten Pferde sichtlich die langen Galoppstrecken genossen. Man passierte das Pferdeparadis Tremsdorf, wo uns der „ortsansässige“ Storch begrüßte.
Effendi outete sich auch unter einer fremden Reiterin als routiniertes Geländerittführer-Pferd: es lief an der Spitze sowie am Schluss, ließ sein Tempo je nach Gruppendynamik anpassen, suchte stets die beste Auftrittsfläche für seine Hufe, verschwendete keine Energie mit Extratouren und war freundlich zu seinen Artgenossen. Insgesamt waren die Pferde an diesem Tag fünf Stunden unterm Sattel, was für sie einer leichten Aufwärm-Übung gleichkam. Effendi und die angereisten Pferde ließen es sich auf den Koppeln in Langerwisch gut gehen und waren am nächstenTag fit für den“Vier-Gewässer-Ritt“ in die Berg-Wälder von Potsdam, Caputh und Ferch. Die Plantschpausen im Teufelssee, Templiner See, Großen Lienewitzsee und im Schwielowsee erfrischten Pferde und Reiter und waren eine willkommene Unterbrechung der für Brandenburger eher ungewohnten Kletterpartien in den Endmoränenzügen südlich von Potsdam. Am Samstag ging es auf Wunsch der auswärtigen Reiter gleich wieder in Richtung Caputh – zu schön und abwechslungsreich sind die Reitmöglichkeiten hier auf bestem Geläuf. Ab 15.00 Uhr trafen dann viele weitere Fans von Effendi zum Hoffest ein. Zum Ausklang am Sonntag trabten Effendi und seine Gäste noch eine kürzere Lockerungsrunde „rund ums Dorf“. Der Abschied fiel nicht all zu schwer- schließlich trifft man sich bald wieder auf den VFD-Wanderritten in Brandenburg. Der Sommer beginnt ja geradeerst!