10-jähriges Bestehen der Nationalen Biodiversitäts Strategie (NBS)
Von Nina Binder
Anläßlich des 10-jährigen Bestehens der Nationalen Biodiversitäts Strategie (NBS) fand am 31. Mai 2017 im Bundesumweltministerium eine Informations-Veranstaltung statt.
Die Errungenschaften zum Erhalt von Natur und Wildnis sind groß; aber der vor uns liegende Nachholbedarf an Umweltschutz und Renaturierung ist noch größer!
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: „Diese Rote Liste ist ein Alarmsignal. Der Zustand von Wiesen und Weiden wird immer schlechter. Das liegt vor allem an der Intensivierung der Landwirtschaft. Die Rote Liste zeigt aber auch, dass sich die Anstrengungen für Natur und Umwelt lohnen. Mit besseren Kläranlagen und Renaturierungsprojekten haben wir es zum Beispiel geschafft, dass es vielen Flüssen und Bächen wieder besser geht. Wir dürfen beim Naturschutz nicht nachlassen. Mit der Naturschutz-Offensive 2020 haben wir schon viel erreicht. Jetzt kommt es darauf an, dass auch die Agrarpolitik endlich ihre Verantwortung für den Naturschutz wahrnimmt.“
BfN-Präsidentin Beate Jessel: „Zwei Drittel aller Biotoptypen sind in unterschiedlichem Maße vom Verlust bedroht. Bei den in besonderem Maße von einer Nutzung abhängigen Biotoptypen des Offenlandes liegt dieser Anteil mit 79 Prozent sogar noch deutlich höher. Besonders schlecht ist es um das Grünland bestellt. Hier gibt uns zu denken, dass mittlerweile nicht mehr nur die extensiv genutzten Biotoptypen betroffen sind, sondern auch Lebensräume mittlerer Nutzung wie die artenreichen Mähwiesen in die höchste Gefährdungskategorie fallen. Die Folgen dieser Entwicklung spiegeln sich auch im dramatischen Rückgang von Lebewesen der Agrarlandschaft wieder, beispielsweise bei den Feldvögeln wie Feldlerche, Braunkehlchen oder Kiebitz und auch bei den Insekten.“
Nach wie vor sind knapp zwei Drittel der in Deutschland vorkommenden Biotope gefährdet – wenn auch in unterschiedlichem Maße. Besonders dramatisch ist die Situation beim Grünland. Hier hat sich die Situation seit der letzten Fassung der Roten Liste von 2006 noch einmal deutlich verschlechtert. Aber auch bei vielen anderen Biotoptypen der Kulturlandschaft, wie etwa Streuobstwiesen, hat sich die Lage verschlechtert.“
Nina Binder hat als VFD Hauptstadt-Referentin für Umweltbelange teilgenommen und auf Wunsch des BMUB in einem kurzen Statement den Wert der NBS für die Freizeitreiter und -Fahrer zusammengefaßt. Diese Grußbotschaft war während der Veranstaltung auf der Leinwand zu sehen (siehe Foto). Gerade die oben zitierten Aussage der Bundesumweltministerin Barbara Hendricks weist auf die Bedeutung der Pferdehaltung in Deutschland hin! Pferde – nicht nur in Offen- und Robusthaltung – helfen Deutschland, seine von der EU übertragenen Biodiversitäts- und Nachhaltigkeits-Ziele zu erreichen. Um diesen Aspekt des Reitsports und der damit verbundenen Haltung von Pferden noch besser zu verwirklichen, strebt die VFD eine Zusammenarbeit mit dem NABU an; Vorreiter ist der Landesverband Berlin-Brandenburg, der im Heft 2/2017 auf Seite 35 den Inhalt dieses Konzepts erläutert.
Broschüren und weitere Informationen unter: https://www.bund.net/service/publikationen/detail/publication/zehn-jahre-nationale-strategie-zur-biologischen-vielfalt/