RitteRückblick

11. Naturparkritt der VFD Berlin-Brandenburg

Von Jutta Schroer

Ankunft auf dem Gutshof Langerwisch
Wenn ich schon nicht mitreiten konnte, wollte ich wenigstens teilweise dabeisein. Also machte ich mich mit dem Auto auf zum Gutshof Langerwisch, nicht zu verwechseln mit dem „Rosenhof“, zu dem mich mein Navi führte. Aber der hat die Nr. 5. Rote Schilder zeigten mir dann den richtigen Weg und führten mich zum Lagerplatz. Dort fand ich „Trapper“ Marion mit Reiterfreundin Monika, die gerade zum Seddiner See aufbrechen wollten. Ich hing mich an ihre Stoßstange, da ich völlig ortsfremd bin und den Weg nie gefunden hätte. Wir drei und meine Hündin Chérie genossen das kühle Bad in vollen Zügen.

Zurück auf dem Lagerplatz fanden wir ein schattiges Plätzchen, das uns vor der brüllend heißen Sonne schützte.

Und dann kamen als erste die beiden Reiter aus Baden-Württemberg mit ihrem Gespann an. Um 6 h waren sie gestartet. Jetzt war es so gegen 14 h. Kaum aus dem Auto, steckten sie die Paddocks ab, entluden die, trotz der langen Fahrt, völlig entspannt erscheinenden Pferde und setzten sich zu uns in den Schatten. Sie spendierten Marion und mir sogar eine Flasche Weißbier,alkoholfrei, was ich total nett fand. Gekühlt hätte es uns natürlich besser geschmeckt – aber das Wanderreiterleben ist halt hart.

Danach war’s mit der Ruhe vorbei. Ein Hänger nach dem anderen traf ein und wollte eingewiesen werden. 
Ich verabschiedete mich – schweren Herzens. Aber zu Hause warteten meine beiden Rösser auf mich.
Am Mittwoch will ich die Wanderreiter auf der Burg Rabenstein besuchen; dann kann ich berichten, wie’s so war.

Samstag, 13. Juli 2013
Wie vor einer Woche, kam ich gegen 13 h auf dem Gutshof an. Es bot sich auch fast dasselbe Bild: Blauer Brandenburg-Himmel, Pferdehänger und Zugfahrzeuge, Paddocks mit friedlich heumampfenden Pferden, der Wasserwagen und dazwischen Zelte und Grüppchen von  Ritt-Teilnehmern. 

Der Unterschied war nur bei genauerer Betrachtung auszumachen: Menschen und Tiere waren etwas müder als vorigen Samstag.

Aber alle haben den Ritt ohne größere Blessuren gemeistert. Und schön soll’s gewesen sein. 
Also an dieser Stelle schonmal ein großes Dankeschön an die Organisatoren.
Für den Ritt gilt der Dank Birgit Groth und den fünf Rittführern (Birgit war eine von ihnen).
Klaus Werzingers rote Schilder hatten uns den Weg zum Lagerplatz gewiesen.
Dressurprüfung und Trail hatten am Vormittag Wanderreiter und Gäste zum Leistungsvergleich gelockt. 
Schade, daß ich nicht dabei sein konnte. Der Trail soll sehr lustig gewesen sein. Der Dank für die Ausrichtung geht an Christiane Mellin und Klaus Werzinger.

Für die Dressurprüfung bedanken wir uns bei Barbara Martha Huber und Kathrin Müller. Die dann, als wir uns im See aalten, Kaffee tranken oder sonstwie den schönen Tag genossen, im Reiterstübchen saßen und rechneten, daß die Köpfe rauchten.

Weil das Wetter so einladend war, und die letzte Duschgelegenheit schon ein oder zwei Tage her, fand mein Vorschlag, zum Schwimmen an den Seddiner See zu fahren bei einigen begeisterte Aufnahme. Und weil einige keinen Badeanzug dabei hatten, badeten wir solidarisch alle textilfrei. Chérie konnte es gar nicht abwarten, ihren schwarzen Pelz kühlen zu können.

Den knurrenden Mägen half eine Bratwurst; dazu ein kaltes Getränk und ein wenig Sonnenbaden. Und die Welt war so schön.

Zurück auf dem Gutshof konnte sich, wer wollte, noch an Kaffee und Kuchen laben. Einigen war nach einem Schläfchen zumute, andere ordneten schonmal ihr Gepäck; die Pferde wurden für die Nacht versorgt, die Zeit verstrich – und dann war es endlich soweit: 
Die eigentliche Feier zum zwanzigjährigen Bestehen des VFD-Landesverbandes Berlin-Brandenburg konnte beginnen. 
Die erste Vorsitzende, Nina Binder, hielt eine kurze Ansprache, das Buffet ( vom Veranstaltungsservice Simone Reichel, echt super) wurde eröffnet. Unter fröhlicher Anteilnahme des natürlich fachkundigen Publikums wurden Reiter geehrt, wie etwa der 75-jährige Christof und der jüngere Christoph, der 2002 als absolutes Greenhorn angefangen hatte und bis heute mit ein und demselben Pferd absolviert hat. 

Die Siegerehrungen der Dressur und des Trails folgten, wobei mir die Startnummer 1 des Trails, Christian, mit seinem Reiterlied (verfaßt in Cooperation mit seinem musischen Freund), das er temperamentvoll und mitreißend vortrug, sodaß wir alle mitklatschten, besonders in Erinnerung blieb. (Sein siebenjähriges Fjordpferd Snorre konnte übrigens am Donnerstag den Ritt weiter mitmachen und ist wohlbehalten in Langerwisch angekommen. Christian hat die Trailprüfung mit ihm und mit seinem anderen Norweger, Lasse, 25 Jahre, den er Rittführerin Marion zur Verfügung gestellt hatte, mitgemacht!) 

Besonders bemerkenswert war die Übertragung aller Rittphotos und Videoclipse des gesamten Rittes auf Leinwand. Welches Genie dafür verantwortlich zeichnete, weiß ich leider nicht zu nennen. Aber alle Teilnehmer genossen den Ritt nocheinmal. Und wer nicht hatte mitreiten können, sah sie mit Freude und Wehmut. Kurz: Danke!
Es war schon richtig dunkel geworden, bis wir zum Lagerplatz aufbrachen. Die ganz unverwüstlichen hielten noch eine ganze Weile bei Andreas’s „Bar zum letzten Hänger“ durch und gedachten mit Wehmut der schönen gemeinsam verbrachten Stunden. 

Wer weiß, wann wir uns wiedersehen am schönen Strand der Spree…
Aufwiedersehen Langerwisch, danke auch Karin Bildt, die uns diesen Aufenthalt ermöglicht hatte.