Und der Storch passt auf

von Juliane Walter

Am 22. April traf ich mich mit sieben wetterfesten Ladys und 4 Pferdchen am Mellensee, südlich von Berlin. Der Grund: nicht alle Ponys dieser Welt gehen so auf den Anhänger, wie wir uns das vorstellen… manche gar nicht.

Zuerst besprachen wir Ursachen von und Risiken bei Verladeproblemen, Ausrüstung und Sicherheitsmaßnahmen, verschiedene Ansichten und Kardinalsfehler. In Simulationen übten wir am Seil, dem Pferd ein ganz klares Gefühl zu übermitteln und vor allem im richtigen Moment loszulassen.

Bei klischeehaftem Aprilwetter (Regen, Graupel, Wind und Sonne im Wechsel) testeten die Teilnehmer ihre Kommunikation mit dem Pferd in ganz einfachen Aufgaben. An kleinen Hindernissen übten sie hilfreiche Techniken und die Emotionen der Pferde zu lesen, Mut und Respekt zu erhöhen und ihre Neugier zu wecken. Die Anhängerrampe, über welche die Pferde schließlich alle quer liefen, war so nur ein weiteres Spielzeug, um zu testen, zu spielen und zu verbessern.

Der Ablaufplan

Nach der Mittagspause mit einem unfassbar appetitlichen Mitbringbuffet besprachen wir anhand einer Checkliste einen kompletten Ablauf vom Anhängen bis zum Ausladen und simulierten „eine Spritztour“ mit einem humanen Pony.

In einer zweiten Session mit den Pferden wurden alle Vorübungen und Spiele vom Vormittag wiederholt und die Pferde schließlich auch ermuntert, das Innere den Anhängers zu erkunden. Der namensgebende Storch des „Bauernhofs am Storchennest“ überblickte das Geschehen. Im Laufe des Tages tauchten bei einigen Pferden und Menschen hinderliche Denk- und Handlungsmuster auf, die dann vorrangig angegangen wurden.

Der Anhänger

Klar, am Anhänger wallen die Emotionen schon mal etwas höher. Hier wird es gefährlich, wenn ein Pferd versucht, sich loszureißen, zu drängeln oder oder oder…
Schließlich konnten wir tatsächlich allen vier Pferden helfen, ihre Ängste soweit zu überwinden, dass sie im Anhänger standen und schlussendlich mithilfe eines Kekses ihre Einstellung gegenüber dem Anhänger deutlich verbesserten.

Spielerisch wurden die Pferde ans Verladen herangeführt. Mit schönen Erfolgserlebnissen wurde der Tag beendet.

Die Pferde durften auf die Wiese und wir konnten in einer kurzen Abschlussrunde den Erfolg genießen. Das war ein langer, anstrengender aber absolut erfüllender Tag! Eine Teilnehmerin, die ohne Pferd dabei war, schrieb mir am Abend sogar: „Danke nochmal für den tollen Tag, ich fand es sehr inspirierend und bin voller Motivation, morgen mit meinem Pferdchen an die Spielwiese Anhänger zu gehen.“
Ein schöneres Feedback kann ich mir für diesen Kurs nicht vorstellen.

Nun heißt es Üben, Wiederholen, Verfeinern… es wird weitere Herausforderungen geben, aber nun sind die Teilnehmer besser vorbereitet und bei Bedarf vereinbaren wir einen weiteren Termin.