RitteRückblick

Sternritt in der Märkischen Schweiz

Von Ute Schüler

am 06., 07. und 08. Oktober 2023

… so war er ausgeschrieben, …und er übertraf alle Erwartungen.
Man hätte ihn auch
Reiten im Naturparadies,
Gourmetritt oder
Besuch bei interessanten und überaus lieben Menschen mit Pferd und Fahrrad nennen können.

Ja, was für ein herzlicher Empfang!

Für die Pferde standen eine Wiese mit sehr viel Gras, ergänzt um sehr gutes Heu zur Verfügung. Der Wasserbedarf wurde über einen stets gefüllten Container gedeckt.
Heike und Dunja gaben ihr Bestes, um uns unmittelbar nach der Ankunft beim Zaunbau und Pferdeversorgen zu unterstützen.

Nach einem kleinen Sektempfang wurde die erste Tagesstrecke zum Urtica-Hof, einer Filz- und Webwerkstatt in Batzlow vorgestellt und … los ging es. Entlang an alten Bäumen, großen Findlingen und Teichanlagen waren wir im Atelier und der Schauwerkstatt von Constanze Büxler und ihrem Mann. Im großen Garten durften die Pferde in der Zwischenzeit nach Herzenslust grasen und die Reiter wurden mit Kaffee und selbst gebackenem Kuchen verwöhnt. Für Interessierte gab es eine kleine Führung, welche man nicht versäumen sollte.

Nach einer Strecke von zirka 17km waren wir zurück am Ausgangsort, dem Ponyhof in Ihlow.
Die Pferde wurden natürlich umgehend versorgt und danach gab es für die Reiter Abendessen  …menno, kann Thies (Matthias, der Mann von Dunja) gut kochen.

Am nächsten Tag sollte der Himmel „Tränen lachen“.

Das Regenwetter stellte sich dann aber erst in den Nachmittagsstunden ein. Diese Samstagstour war insgesamt 31km lang . Sanfte Hügel begleiteten uns ins Stobbertal, wo eine kalkhaltige Quelle den namensgebenden Bach speist..

Das kalkhaltige Wasser lässt eine spezielle Flora gedeihen. Auch die Fauna hat sich folglich den vorhandenen Lebensbedingungen angepasst.
Der Uferweg am Klobichsee, die Querung von Fließgewässern über Holzbrücken bei den Mühlen, eine Koppel mit Langhornrindern und sich ständig ändernde Waldformen gaben uns einen kleinen Eindruck davon, wie schön es doch sein kann, wenn der Mensch die Natur unberührt lässt.

Die nächste Überraschung erwartete uns in Münchehofe zur Mittagszeit bei Familie Hut.

In der neu entstandenen Reithalle waren bereits Tische mit reichlichem Abstand für jeweils zwei Pferde dazwischen verteilt worden.
Für die Pferde standen überall gefüllte Tränkeimer bereit. Eine Pferde-Snackbar mit Möhren rundete das Angebot ab
Die beiden Gastgeberinnen gaben uns das Gefühl, als wären wir schon seit langer Zeit liebe Freunde. Sie verwöhnten uns mit selbst gekochten und selbst gebackenen Gaumenfreuden.


Wenn da nicht noch die Damen im Fledermausmuseum in Julianenhof auf uns gewartet hätten, wären wir gerne noch länger dort geblieben.
Aber ab jetzt waren wir Testreiter für wasserdichte Bekleidung. Auch im Fledermausmuseum gab es einen sehr herzlichen Empfang.
Wir erfuhren viel über unsere heimischen Flugkünstler der Nacht. Im restaurierten Eiskeller mit seinen 1,80m dicken Wänden herrscht jetzt bereits teilweise Winterruhe.

Die Führung durch die Ausstellung und den Dachboden ist äußerst lohnenswert. Vor dem Abritt, wie sollte es auch anders sein, gab es noch total leckere, mit einer Schoko-Fledermaus verzierte Pflaumenmus-Pfannkuchen, sowie wahlweise Kaffee oder Tee dazu.
Der Rückweg zum Hof wurde gesäumt von Wildrosen-(Hagebutten)-Hecken, sanften Hügeln und dicken Eichen.

Leicht feucht, aber glücklich kamen wir wieder in Ihlow an.

Dort war Thies wieder in seinem Element. Er hatte den Pizzaofen bereits mit Holz auf die erforderliche Temperatur gebracht und zauberte eine Pizza nach der anderen. Zu unserer Freude kam auch noch Oliver Büxler von der Naturwacht „Märkische Schweiz“ dazu und hatte sehr viel Interessantes zu berichten, so dass wir einen guten Einblick in die Besonderheiten dieses Naturparadieses bekommen haben

Der Morgen am Sonntag, unserem letzten Tag in Ihlow, begrüßte uns mit einem kräftigen Rot.
Organisiert worden war eine Dorfführung. Udo Hagedorn öffnete dafür sein Atelier und stellte uns sein Schaffen vor.
Anschließend gab es für die Gartenfreunde unter uns auf dem Zachariashof bei Frau Steinkamp einen umwerfenden Eindruck zur attraktiven Gestaltungsmöglichkeit kleiner Flächen. Danach konnten wir die  Feldsteinkirche besichtigen. Die Bewohner des Ortes haben sich hier erfolgreich gegen rechtes Gedankengut zur Wehr gesetzt,. Der Blick in ein riesiges Antiquariat rundete die Besichtigung eindrucksvoll ab.

Für den Abschlussritt war eine Strecke von 12,5km geplant worden.

Dunja auf ihrem Rasta und Heike auf ihrem -ersatzweise- zweirädrigem „Schimmel Cube“ (einem E-Bike) begleiteten uns souverän bis zu einem größeren Berg. Dort riss dem „Schimmel“ leider die Kette. Aber Heike zeigte uns die Möglichkeit der harmonischen Koexistenz von Fahrrad und Pferd bei der gleichzeitigen Nutzung von Wanderwegen.

Das Wochenende mit so vielen Highlights verging logischerweise wie im Fluge.

Abschließend ein großes Dankeschön an Heike, welche die Ausschreibung machte, an Dunja, unsere Gastgeberin und an Thies, ihren Mann und Experten für die Mannschaftsversorgung vor Ort. Ebenso haben natürlich alle die in dieses Unternehmen eingebundenen Partner für ihr Engagement ein großes Dankeschön verdient.

Aber ohne die netten Pferde und die tollen Reiter hätte die beste organisatorische Vorbereitung nichts genutzt. Nach der Einkehr im örtlichen Biohof trennten sich unsere Wege. Hier ein Hinweis an alle, welche in diesem Jahr nicht dabei sein konnten:
Im Herbst 2024, konkret vom 04. bis zum 06.Oktober, soll eine Wiederholung stattfinden.
Deshalb bitte bereits heute im Terminkalender vormerken!