50 Jahre VFD- Erster Teilabschnitt

Von Viola Köhler

Vom Stafettenritt in Richtung Bundesreiterlager

Gemeinsam mit der VFD Sachsen-Anhalt und der VFD Niedersachsen sind wir dem Aufruf der Bundes-VFD gefolgt und haben den ersten Teilabschnitt in Richtung Bundesreiterlager absolviert. Bei den vielen Veranstaltungen und Sternritten anlässlich des 30. Jubiläums des Landesverbands Berlin-Brandenburg  haben wir zuvor Unterschriften für eine Grußbotschaft an den VFD-Bundesverband und für die VFD Charta 2023 gesammelt.

Die Bewahrung der Reit- und Fahrkultur sowie alter Kulturtechniken wie Säumen und Holzrücken hat für die Unterzeichner oberste Priorität.
Im März starteten 3 Mitglieder der  Hauptstadt-VFD BB, Annett Richter, Viola Köhler und Jens Richter als Trosser in Bertingen.

Den Zweitagesritt von Rathenow nach Bertingen mit Übernachtung auf dem Campingplatz Zabakuck und im Tipidorf Bertingen haben wir aus Zeitgründen schon vorher absolviert. Das Highlight dieser Tour war die Elbüberquerung mit der Fähre in Ferchland. Sodann führte uns eine wunderschöne Reitstrecke entlang der alten Elbe über Angern zur VFD Wanderreitstation  Da Porta Azul.

Am Rande der Colbitz- Letzlinger Heide betreiben Marina und Dr. Stefan Heinrichs diesen wunderschönen Hof. Bei unseren netten Gesprächen berichteten sie uns allerdings auch über die zunehmenden Probleme, die der Wolf für die Weidetierhaltung in dieser wunderschönen Gegend bringt.

Am nächsten Tag ritten wir auf schönen Waldwegen weiter und gelangten über eine Radfahrerbrücke über die Autobahn und direkt zu unserer Mittagspause beim Colbitzer Eismann. Wir durften die Pferde auf der hauseigenen Wiese parken und wurden direkt neben dem Anbindeplatz verköstigt.

Der krönende Abschluss dieses Tages war der Ritt zum größten geschlossenen Lindenwald Mitteleuropas. Die Baumlandschaft hat uns sehr beeindruckt. Wie atemberaubend muss dieser Wald erst sein, wenn die Anemonen blühen und die Bäume grünen!

Schließlich trafen wir in Lindhorst ein. Jetzt lernten wir unsere Mitreiter aus Sachsen-Anhalt kennen: Jörg Lauenroth-Mago und Melanie Hars. Den Abend verbrachten wir mit unserer netten Gastgeberfamilie und bekamen viele Informationen über die Friedensbewegung „offeneheide“. Hier gibt es ein jahrelanges Bemühen um ein Naturparkkonzept in der Heide. Nach dem so genannten “ Heidekompromiss“ zwischen Bund und Land sollte wenigstens der Südteil der Colbitz-Letzlinger Heide zivil nutzbar gemacht werden. Leider wurde auch dies  von den Landtagsabgeordneten abgelehnt. Um über den Truppenübungsplatz zu reiten hat Jörg Lauenroth-Mago extra für unseren Stafettenritt eine Sondergenehmigung beantragt.

Somit konnten wir am Tag 3 mit einem wichtigen Dokument und unter ständiger Beobachtung des Wachschutzes den Wanderweg Jägersteig bereiten. Unser Ziel war der Sportpferdestall König in Haldensleben.

Die längste und mit die schönste Etappe von circa 34 km erwartete uns am nächsten Tag. Entlang des Mittellandkanals und über den Flechtinger Höhenzug ritten wir nach Rätzlingen zum Hof von Jörg.

Hier bekamen wir Einblicke in seinen Galloway-Zuchtbetrieb und staunten über die friedlichen und menschenbezogenen Tiere.

Am Tag 5 führte uns Jörg durch das Naturschutzgebiet Drömling bis nach Kaiserwinkel in Niedersachsen. Als angehender Wanderrittführer hat er die Strecke vorher inspiziert und eine marode Holzbrücke von der Naturwacht reparieren lassen.

Das ist ein lebendiger Beweis für die beispielhafte Zusammenarbeit der AG „Rund ums Pferd“ und den Mitarbeitern des Biosphärenreservates Drömling.

An unserem letzten Reittag trafen wir dann auf  die 2 Reiter von der VFD Niedersachsen. Nach einem gemeinsamen Ritt durch das Giebelmoor haben wir die Stafette feierlich übergeben können.

Christian Frasch wird unsere Grußbotschaften in den kommenden Wochen an eine Wanderreitgruppe der VFD Niedersachsen weitergeben, damit sie pünktlich am 26.07.2023 zum VFD Bundesreiterlager im Westerwald eintrifft.

Unser Ritt hat uns durch einzigartige Landschaften geführt, so auch durch die Elbeflußlandschaft. Wir haben Europas größten Lindenwald besucht, einen Höhenzug bezwungen und sind letztendlich durch ein Biospärenreservat und das Giebelmoor geritten. Am intensivsten und beeindruckendsten waren jedoch die Begegnungen mit den Menschen am Rande des Weges…