RückblickVeranstaltungen

Wanderreiterseminar, Hennigsdorf 15. & 16.06.2019

Von Maria Jahn 

Bilder: Susanne von Gersdorff

– Packliste und Fotodokumentation

Am 15. Und 16. Juni fand in Nieder Neuendorf auf dem Diademhof ein Seminar für begeisterte Wanderreiter/Wanderreiterinnen sowie Anwärter/Anwärterinnen des Wanderrittführers/der Wanderrittführerin statt. Alle Teilnehmer brachten bereits viele Erfahrungen im Bereich Gelände- und zum Teil sogar Wanderreiten mit. 
Ein Highlight war der „Praxissonntag“! Welche Dinge benötige ich für einen Wanderritt? Wie verstaue ich alles nötige pferdefreundlich? 
Kurzerhand wurde aus den Notizen eine Packliste mit nützlichen Hinweisen und aus den Bildern eine Fotodokumentation, die mit allen anderen interessierten Reitern und Reiterinnen geteilt werden soll. 
Also, viel Spaß beim Lesen, Ideen sammeln, inspirieren lassen und vor allem: Lust bekommen aufs Wanderreiten!

Woilach (als Sattelunterlage sehr gut geeignet):

  • Falttechnik: einmal längs; dreimal quer (muss aber auf jedes Pferd und jeden Sattel individuell angepasst werden)
  • Nach dem falten die geschlossene Seite nach vorn, also zum Widerrist
  • Es empfiehlt sich, unter den Woilach ein Pad zu legen, da der Woilach Falten schlagen kann
  • Pad idealerweise aus Wolle oder Filz
  • Das der Woilach mehrfach gefaltet wird hat auch den Vorteil, dass unterschiedliche Seiten/Flächen auf dem Pferderücken liegen können (an jedem Tag eine andere Seite)
  • Es ist auch möglich, durch Faltenlegung die Sattellage etwas anzupassen (z.B. Sattel vorn erhöhen) – ist aber mit Vorsicht zu genießen, da Falten auch zu Druckstellen führen können
  • Der Woilach ist nicht nur als Sattelunterlage, sondern auch als Decke für den Reiter sehr gut geeignet
  • Woilach sollte aus 100% Wolle sein – Mähhh!

Rolle hinter dem Sattel:

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Bild_3-1.jpg
  • Da schwere Sachen tendenziell eher vorne am Pferd transportiert und befestigt werden, bietet es sich an, die Notfalldecke fürs Pferd und ggf. ein Überzelt oder Moskitonetz (alles leicht) als Rolle hinter den Sattel zu schnallen
  • Gegen Regen können Notfalldecke, Überzelt und/oder Moskitonetz in einen Poncho/eine Plane eingewickelt werden (Enden gut mit einrollen, damit wirklich regendicht!)
  • Als Poncho eignen sich Bundeswehrponchos (groß, schwer – flattern nicht so stark im Wind, haben Ösen für Heringe und Strippen z.B. zum Aufbau für ein Schlafquartier)
  • Gute ist es, zwei Ponchos oder eine kleine Plane und einen Poncho dabei zu haben – bei Regen kann der Poncho angezogen und die Plane/der zweite Poncho auf den Boden gelegt werden um Sattelzeug abzulegen und/oder Isomatte und Schlafsack beim Schlafen trocken zu halten
  • Über die Poncho/Planen-Decken-Überzelt-Moskitonetz-Rolle  kann nochmal eine weitere Rolle gebunden werden, welche die 1-Hilfe Pferd enthält (z.B. im Mantelsack)
  • Das Überzelt kann mit Schnüren und Heringen als Schlafquartier aufgebaut werden, in heißen Nächten reicht das Moskitonetz (auch Bundeswehrponcho und Plane eignen sich für ein Nachtquartier) – Wer braucht da schon ein Zimmer?
  • Achtung! Wirbelsäule des Pferdes muss frei sein – Rollen also unbedingt hochbinden!
  • Zum Hochbinden eigenen sich Schleifen mit Doppelknoten – fest aber trotzdem leicht zu lösen
  • Sind lange Bänder vorhanden, kann man erst einen Kreuzknoten machen um dann darüber noch etwas festzubinden (die 2. Rolle z.B.)
  • Zum Bepacken des Pferdes eignen sich auch Spanngurte aus Gummi – diese können dann auch zum Aufbau des Schlafquartieres verwendet werden

Hinterpacktaschen:

  • Die Hinterpacktaschen dürfen nicht direkt auf dem Pferd liegen
  • Die Sattelunterlagre muss lang genug sein, dass auch die Hinterpacktaschen darauf liegen können
  • In den Hinterpacktaschen kann man gut einen Schlafsack und eine kleine Isomatte transportieren sowie andere leichtere Sachen (z.B. Hygieneartikel, Unterwäsche)

Vorderpacktaschen:

  • Dürfen ebenfalls nicht auf dem Pferd auflegen, sondern auf der Sattelunterlage
  • tendenziell eher schwere Sachen verpacken, wie Wasserflaschen, Weidegerät, Minikocher

Paddock bauen:

  • Alte Zeltstangen als Paddock Stangen verwenden (6-8 Stück)
  • Zusammengesteckte Zeltstangen an der Steckverbindung mit Gummi sichern
  • Zum Vorbohren einen dicken Eisenhering dabeihaben, damit die Zeltstangen leichter in den Boden gehen
  • Litze zum einzäunen
  • Litze mit Gummis an den Zeltstangen befestigen
  • Kleiner Heringe und Bänder (z.B. alte Zeltbänder) zum Abspannen der Paddock Ecken (in 2-3 Richtungen abspannen)
  • Alles zum Paddock Bau in einem Sack (z.B. Zelthülle) transportieren
  • Ecken der Zeltstangen mit einem Lederstück abdecken damit keine Verletzungsgefahr besteht
  • Kleines batteriebetriebenes Weidegerät 

Rittkleidung:

  • Hosen von Wrangler eignen sich sehr gut, da dünne Innennähte
  • Gummi selbstständig an Hosenbein nähren, damit Hosenbein beim Reiten nicht nach oben rutscht
  • Dünne langärmlige Hemden in hellen Farben

Sonstiges:

  • Alten zerschnittenen Putzlappen an Gerte binden, um Fliegen zu verscheuchen
  • Unter dem Bauch (z.B. am Sattelgurt oder einem extra Bauchgurt) einen „zweiten Schweif“ aus Pferdehaar anbinden, der beim Laufen die Fliegen verscheucht
  • Schwamm – bei Druckstellen Schwamm aushöhlen und auf die Druckstelle legen, so dass empfindliche Stelle im Hohlraum liegt
  • Plastiktüten als Tränkeimer
  • Stoffbeutel als Futtersäcke
  • Vaseline bei Scheuerstellen