Friedensglocke und Bären am Peipussee in Estland – Titanen on Tour
Sie erhalten die Pressemitteilung im Auftrag des Kaltblut Zucht- und Sportvereins Brück e.V.
Fotos von Hans Jürgen Siebold (Peipussee)
Manfred Kahl (Friedensglocke)
Text von Pfarrer Helmut Kautz
Kaltblut Zucht- und Sportverein Brück e.V., Lindenstraße 37, 14822 Brück, Tel. + 49 (0) 157 56371457, E-Mail: presse@titanenderrennbahn.de, www.titanen-on-tour.eu
Regen, Regen, Regen
– der erste Regentag des ganzen Trecks war gestern am 17.09.2018 in Estland. Kalt war es, als wir am wunderbaren Peipussee (der fünftgrößte See Europas) friedlich mit unseren Pferden entlangzogen. Was sind hier nicht alles schon für Schlachten geschlagen worden! Die wohl bekannteste Schlacht war am 5. April 1242. Auf dem zugefrorenen See schlug der Nowgoroder Fürst Alexander Newski vernichtend die Truppen des Deutschen Ordens und seiner Verbündeten.
Vor dem Regen hatte ich mich unter die Friedensglocke zurückgezogen, betrachtete das gute Stück und sinnierte über den Sinn unserer Mission. Diesmal ist die Bronze eine Glocke und nicht eine Kanone!
Auf estnisch heißt Frieden „Rahu“. So steht es auch auf der Glocke.
Rahu rufen wir den Menschen an den Straßen zu. Spontan schenken sie uns Essen, Trinken oder ihre Fahne. Immer, wenn wir bewohnte Gebiete durchfahren, läuten wir die 70kg schwere Glocke. Dabei kann sie von zwei Seiten geläutet werden. Das wird ermöglicht, durch die „russische“ Aufhängung. Nicht die Glocke wird bewegt, sondern der Klöppel. Findige „Trecker“ haben die Läuteschnüre so befestigt, dass der Kutscher von Kutschbock und der „Läutnant“ hinten auf dem Wagen gleichzeitig läuten können. Bewegend wird es sein, wenn wir am 21. September am „Friedenstag“ vereint mit vielen europäischen Glocken für den Frieden läuten. Das wird in Jöhvi kurz vor der russischen Grenze sein.
Bis dahin sind es noch ein paar Tage, die bestimmt noch Spannendes zu bieten haben. Gestern kam eine estnische Frau zu uns und brachte Schai (Tee). Wir pflegten gute Völkerverständigung und friedlich grasten die Pferde auf der Koppel. Da erzählte sie uns, dass wir keine Angst vor Dieben haben müssen, da ein „Estibär“ mit Jungen in der Gegend sei. Nun war es vorbei mit der friedlichen Stimmung! Schleunigst wurde ein Feuer entzündet und eine Nachtwache organisiert. Bis jetzt haben wir den Bären noch nicht gesehen.
Auch die zu Hause gebliebenen Brücker werden am Freitag ihre Kirchenglocken läuten und in Gedanken und mit dem Herzen bei Ihren Abenteurern „auf Tour“ sein.
Möglich wurde dieses gigantische Projekt erst durch die großzügige Förderung mit einer Bundeszuwendung im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres 2018 SHARING HERITAGE.
Am heutigen Ruhetag werden nun Pferde, Menschen und Wagen gepflegt, sowie auf den Grenzübertritt nach Russland am 24.09.2018 in Narwa vorbereitet. Dann treten wir die letzte Etappe unserer langen Friedensreise an. Wir hoffen auf Sonne, wenn wir die große Friedensglocke an ihrem Zielort Weliki Nowgorod als Zeichen des Friedens überreichen werden.
Verfolgen sie die Stationen der Titanen on Tour unter:
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Die aktuellen Tagesberichte kann man hier sehen: https://www.youtube.com/playlist?list=PLPEmgd_wu73oBjm57kS415wk34478uiZR